- a
- ahoi Bei der Schiffahrt gebräuchlicher Ausruf um andere Schiffe zu begrüßen, dient auch als allgemeine Begrüßung
„Schiff ahoi!“
- ampatt aber, jedoch
„De Lüü in t' Noorden sünd stuuv ampatt hartlik.“
- angetütert leicht betrunken/angetrunken
„De Fiete is angetütert.“
- ankieken ansehen/angucken/anschauen
„Kiek di dat an!“
- anneeren anordnen
„Hest al van de neei anneeren Gesetz tehört?“
- anschieten jmd. betrügen, hereinlegen oder anschmieren
„Ik hebb vandaag weer Lüüd angeschieten.“
- Appelpannkoken Apfelpfannkuchen
„To'n Middageten gifft 't freedags alltied Appelpannkoken.“
- b
- Bangbüx Ausdruck für einen ängstlichen Menschen: Angsthase, Schissbuchse
„Du büst'n baldadig Bangbüx.“
- Blanker Hans Ausdruck für orkanartige Stürme oder die tobende Nordsee
- [ˈblaŋkɐ ˈhans]
„De Blanke Hans steiht an d' Diek.“
- Braß Schlechte Laune; bedeutet auch Ärger oder Wut
„Waruum hest so'ne Braß?“
- Buddel Flasche
„Johoho und ne Buddel voll Rum.“
- busig stürmisch
- [ˈbuːzɪk]
„Dat Meer is van dag weer heel busig.“
- Butter bei die Fische Klartext sprechen; zum Punkt kommen/sich kurz halten
„Jetzt aber ma Butter bei di Fische!“
- Büx Hose
„Is de Büx neei?“
- d
- Dat löppt sik allens wedder trecht! Das wird sich schon alles wieder regeln
„Dat löppt sik allens wedder trecht!“
- Deern Mädchen; aber auch Tochter oder Magd
„Joho, wat is dat Deern daar günt mooi.“
- Dösbaddl Dummkopf
„Du büst mennigmaal schier n' Dösbaddl!“
- e
- een dör de Repel halen über jmd. herziehen
„Ji twee halt maal weer dör de Repel.“
- Ellenbogen der nördlichste Teil der nordfriesischen Insel Sylt
- [ˈɛlənˌboːɡn̩]
„De meest mooi Stee in Sylt is Ellenbogen.“
- en bietje ein bisschen
„Dat is mi en bietje to vööl.“
- f
- Friesennerz Regenschutzbekleidung; ursprünglich nur von Fischern und Seeleuten getragen
- [ˈfʁiːzn̩ˌnɛʁt͡s]
„De Friesenerz is dat Eenzigst, dat di würkelk vör d' Schietweer schüttst.“
- Fuulpuup Naseweis, Schlaumeier
„He, pass up Fuulpuup!“
- g
- gau Begriff schnell, flink oder hastig
„Besöök uns so gau, as 't eets geiht!“
- glitschen gleiten
„Dat Boot glitscht over dat Meer.“
- Gret Palucca berühmte Dresdner Ausdruckstänzerin, die bis zu ihrem Tod regelmäßig Ferien in List auf Sylt machte
„De Gret Palucca, de kunn aver mal danzen.“
- Grog alkoholisches Heißgetränk aus Rum, Zucker und heißem Wasser
- [ɡʁɔk]
„Wo mutt n' goden Grog wesen: Rum mut, Zucker kann, Water bruuk nich.“
- Grootmogul "Großmaul"; Angeber
„Trappel di man neet up t' Hemd, Grootmogul!“
- Gör Bezeichnung für ein Kind
„Is dat Gör nich nütelk?“
- h
- Hallig Kleine Marschinseln, die bei einer Sturmflut überschwemmt werden können
- [ˈhalɪç]
„De Hallig al weer Land unner.“
- Hochtied Hochzeit
„Diss Hochtied was slichtweg wunnerbar!“
- Hundeschietbüddel Hundekotbeutel
„Waar sünd denn nu t' Hundeschietbüddel?“
- hökern handeln
„Ik glööb wi muten da noch hökern.“
- i
- Ick hewwe Schmacht! Ich habe Hunger!
„Ick hewwe Schmacht, also beiel di!“
- in’n Tüddel koomm durcheinander kommen
„Da kummst vull in'n Tüddel!“
- j
- Jo. Für viele Hamburger ein vollständiger Satz mit Subjekt, Prädikat und Objekt
„Laat jo 't good gahn!“
- Jolle breites, flaches Ruderboot
- [ˈjɔlə]
„Ik köffde mi vör körten n' neei Jolle.“
- k
- Katt Katze
„Kiek di da Katt an!“
- kattendüster stockfinster, sehr dunkel
„Dat is kattendüster buten.“
- Kiek mol wedder in Guck nochmal rein
„Kiek mol wedder in de Kieker!“
- klei mi an de Feut Du kannst mich mal
„Klei mi an de feut, Dööskoop!“
- kleien kratzen
„Ik mutt mi kleien.“
- Kleiner Belt Meerenge zwischen der Halbinsel Jütland und der Insel Fünen in Dänemark
„De Kleine Belt is echt en Besöök weert.“
- Klock Uhr
„Ik bün hento twalv Klock up west.“
- Kluntje Kandisstück
„Krieg ik noch en Kluntje för mien Tee?“
- klönen sich unterhalten
„Wi hebben dree körten un dree langen geklönt. “
- Klönschnack gemütliche Plauderei
„Ik harr güstern n' Klönschnack mit uns Nabers.“
- Klönsnack Ausdruck für eine Unterhaltung oder eine Plauderei
„Dat was en lang Klönsnack.“
- Knallköm Sekt
„To Neeijahr gifft dat Knallköm.“
- Kodderschnuut jemand mit frechem Mundwerk
„De is n' richtig Kodderschnuut.“
- krüsch wählerisch
„Büst aver leep krüsch, mien Jung.“
- Kuddelmuddel Chaos, Unordnung; auch Mischmasch
„Wat för'n Kuddelmuddel.“
- Kööv & Pesel "Wohnstube & hinteres Ende eines Hauses"; typischer Hausbaustil im Norden
„Een sinnig Huus hett Kööv un Pesel.“
- l
- Lewwer duad üs Slaaw "Lieber tot als Sklave"; Friesischer Wahlspruch, der sich auf die Friesische Freiheit bezieht
„Ik ben lewwer duad üs Slaaw!“
- Lüd Leute
„Wenn 't umhoog kummt, wassen daar fievtig Lüüd.“
- Lütt un Lütt Norddeutsches Getränk bestehend aus Köm und Bier
„Ik nehm Lütt un Lütt.“
- m
- mall Ausdruck für verrückt, aber auch hässlich oder furchtbar
„Nu word t' doch to mall!“
- Mare Balticum Spitzname für die Ostsee
„Tokomen Jahr fahren wi to t' Mare Balticum.“
- Meyne laiwe Heimat Meine liebe Heimat
„Meyne laiwe Heimat is in t' Noorden!“
- moin Beliebte Begrüßung (stammt aus der Seefahrt); gleichbedeutend mit Guten Morgen/Tag/Abend
- [mɔɪ̯n mɔɪ̯n]
„Moin, mien Jung!“
- Mors umgangssprachlich für Gesäß: "Arsch"
„Dat Hemd trillt hum vör d' Mors.“
- Munkmarsch Ortsteil der Gemeinde Sylt
„Wi fahren van dag mal na Munkmarsch.“
- n
- Nokieksel Lexikon
„Mit uns Nokieksel spreckst klaar platt.“
- Nu is daddeldu! Jetzt reicht es!
„Nu is aver ennelk daddeldu.“
- p
- Pennschieter Geizhals
„Nu giff mi en bietje Deiten, du Pennschieter.“
- Piepgööschen ein Kind, das an Mamas Rockzipfel hängt; Muttersöhnchen
„Dat is n' richtiger Piepgööschen.“
- plattduitsk plattdeutsch
„Ik spreek nu plattduitsk.“
- plietsch pfiffig, aufgeweckt, intelligent, schlau
„De Jung is temelk plietsch.“
- Pupp (kleines) Kind; Baby
„Dat Pupp is aver maal nümig.“
- Puppvisit traditioneller ostfriesischer Brauch, bei dem man die Geburt eines Kindes feiert
„Dat Pupp van is ennelk da, wi mutten n' Puppvisit maken.“
- Pütt Brunnen
- [pʏt]
„Ick haal even en bietje Water ut t' Pütt.“
- q
- Quiddje spöttische Bezeichnung für zugezogene Bürger, die nicht ursprünglich aus Hamburg stammen
„Dat is driest n' Quiddje!“
- r
- rum pusseln Basteln
„Holl up da rum zu pusseln!“
- s
- Schiet di wat "Das wird nichts" oder "Du kannst mich mal"
„Schiet di wat, Dösbaddl!“
- Schietwedder Schlechtes Wetter
„Is dat weer n' Schietwedder!“
- Schköteldog Abwaschtuch
„Ik bruuk echt mal en neei Schköteldog.“
- schmoiken rauchen
„Schmoiken is puur neet gesund.“
- schmöken Rauchen
„Dat Füür schmökt aver vull.“
- schnacken sich unterhalten
„Holl up zu schnacken!“
- Snösel Lausebengel
„Wat n' Snösel!“
- Spökenkieker Hellseher; bedeutet aber auch grüblerischer Mensch
„Ik weer güstern bi een Spökenkieker, da vertellde mi villicht wat.“
- stramm in Lien "Stramm an der Leine"; Sprichwort, das jmd. von jmd. abhängig ist
„De Keerl is aver stramm in Lien van sien Froo.“
- Störtebeker Klaus Störtebeker, Seeräuber-Legende
„De Störtebeker is n' recht Saag in t' Noorden.“
- Sylter Maß Flächenberechnung für eine Wohnfläche im Norden Deutschlands
„To Sylt tohöört eenfach t' Sylter Maß.“
- Sölring Hauptdialekt auf der Insel Sylt
„Wenn ik Sölring höör, verstah ik nix.“
- sööt süß
„Is dat Lüttje nich sööt?“
- t
- tillfeuten mit den Füßen zappeln
„Holl up zu tillfeuten!“
- tärgen sich ärgern
„Nu holl up di so to tärgen.“
- tüddelig verwirrt, durcheinander
„De is al vull tüddelig.“
- Tüddelkram Nebensächlickeit, Unwichtiges
„Dat is doch blot Tüddelkram!“
- Tüdelband zusammengeknüllter Bindfaden
„Ik hebb güstern noch 'n Tüdelband en mien Büx funnen.“
- u
- utbüxen abhauen
„De Klaas is vörgüstern weer utbüxt.“
- Utstür Aussteuer
„De Utstür mark ick as heel ollerweltsk.“
- v
- van dag heute
„Van dag lööpt ok gaar nix!“
- verklickern Jmd. etwas erklären oder auch beichten
- [fɛɐ̯ˈklɪkɐn]
Wat willste mia jetze verklickern?
- w
- Wat mutt, dat mutt Redensart: Was sein muss, muss sein
„Mien Grootmoder see alltied: war mutt, dat mutt.“
- wiesmaken jmd etwas weismachen
„Wat willst du mi hier nu wiesmaken?“
- Wo geiht di dat? Wie geht es dir?
„Moin, wo geiht di dat, mien Jung?“
- Wuling Unordnung
„Wo kannst du in de Wuling egentlik leven?“
- z
- zappenduster stockdunkel
„Is dat vandaag zappenduster, nich wahr? “