- a
- abdrücken unfreiwilliges Zahlen; Zahlen-Müssen
- [ˈapˌdʁʏkn̩]
„Na, wie viel musste denn beim Sheriff abdrücken?“
- abmurksen derb für: töten oder umbringen; auch Vergasermotor abwürgen
- [ˈapˌmʊʁksn̩]
„Na haste die olle Nuckelpinne wieder abgemurkst?“
- anbölken lau beschimpfen, anschreien
„Mannomann, hat der Alte mich gestern wieder angeblökt.“
- b
- baff verblüfft, überrascht erstaunt
- [baf]
„Na, da biste baff, was?“
- Bangebuchse Angsthase, ängstliche Person
„Dat is immer noch sone Bangbuchse wie früher.“
- basselig vergesslich, zerstreut
„Mensch, wat is der heut so basselig?“
- Blagen, pl. umgangssprachlich (nicht abwertend) für Kinder
- [ˈblaːɡn̩]
Mein lieber Scholli, deine Blagen sind auch nur am rumbölken dran!
Mensch, deine Kinder machen nur Lärm!
- bolzen Fußball spielen
- [ˈbɔlt͡sn̩]
„Auch wenns ma fisselt, bolzen kann der immer.“
- Bremsklotz Frikadelle
„Gerda, schmeiß noch nen Bremsklotz inne Pfanne.“
- Bömmsken Bonbon, Süßigkeit
„Hubbi hat immer n paar Bömmsken inner Tasche“
- d
- den Kitt ausm Fenster fressen außerordentlich arm sein
„Der Willi muss widda den Kitt ausm Fenster fressen."
- die Kacke am Dampfen haben einen riesigen Krach oder Streit haben
„Mensch, da haste die Kacke am Dampfen."
- die Pfanne heiß haben verrückt sein; nicht mehr ganz sauber ticken
„Hömma, du hast doch die Pfanne heiß!"
- Drömelfutt langsamer Mensch
„Mach hinne, du alter Drömlfutt!“
- drüppeln tropfen, leicht regnen, fisseln
„Es fängt leicht zu drüppeln an.“
- Döneken, das lustige oder absurde Geschichten, spaßige Anekdoten
- [ˈdøːnəkən]
„Unser Oppa hat gestern wieder lauter Dönekes erzählt.“
„Unser Großvater hat uns gestern wieder lauter lustige Geschichten erzählt.“
- e
- Eier backen nächtliche Gewohnheit nach reichlichem Feiern etwas in der Pfanne zu braten (vorzugsweise Eier) und zu verspeisen
- [ˈaɪ̯əʁ ˈbakn̩]
„Noch n Pinneken und dann ab zum Eierbacken.“
- einen Föhn kriegen etw. nicht mehr ansehen können; zu viel kriegen
„Mensch Kinders, ich glaub ich krieg nen Föhn!“
- einen Igel in der Tasche haben geizig, nicht spendabel sein
„Der hat mal widda einen Igel in der Tasche."
- etepetete Ausdruck für (über-)fein, eingebildet oder versnobbt
- [eːtəpeˈteːtə]
Mahn, wat is dit Tusse etepetete!
- f
- Fiffi Moped, kleines Kraftrad
„Der kann dat Fiffi auch nich ma stehen lassen!“
- Firlefanz, der Ersatzwort für Umständliches oder Unnötiges
- [ˈfɪʁləˌfants]
„Bor, nee ey! Hör auf hier so en Firlefanz zu veranstalten.“
„Nein! Hör mit diesem umständlichen Blödsinn auf.“
- Fisimatenten Ausflüchte, Ziererei, Späße
- [ˌfizimaˈtɛntn̩]
„Mach keine Fisimatenten, mein Freundchen!“
- Fleppe trauriges, mieses Gesicht; bedeutet aber auch Führerschein oder Pass
„Willi hat heut mal wieder son Fleppe gezogen!"
- Foffo Geschwindigkeit, Rasanz
„Der kam mit einem Foffo umme Kurve geschmirgelt, dar es mir angst und bange wurde.“
- friemeln zusammenflicken
- [fʁiːml̩n]
„Der friemelt immer noch seinen ollen Käfer zusammen!“
- fuckelig leicht unordentlich
„Der Raum ist echt fuckelig.“
- Funzel Bezeichnung für eine Lichtquelle, welche nur ein schwaches Licht abgibt
- [ˈfʊnt͡sl̩]
Mahn, mahn, wat ’ne Funzel!
- g
- Gedöns unnötiges Aufheben, Getue um etwas
- [ɡəˈdøːns]
„Kerr, mach nich son Gedöns um deinen Geburtstag!“
- Gosche Mund
- [ˈɡɔʃə]
„Halt endlich die Gosche!“
- groggi müde, erschöpft, erledigt
„Karl hat den ganzen Tag im Garten herumgewullackt, gezz isser groggi!“
- Guck ma aufn Tacho! Fahr langsamer!
„Kerr, hast du mal aufn Tacho geguckt!“
- h
- Hebamme Flaschenöffner
„Wenn de futsch is, nehm ich n Feuerzeuch fürs Pils."
- Heiopei, der sprunghafte und wenig zuverlässige Person, Fähnchen im Wind
- [hɛɪoʊpeɪ]
Am Telefon: „Achim, du Heiopei. Getz aber rappzappzapp. Wo biste am bleiben?“
Am Telefon: „Achim, du treuloser Typ. Mach mal schneller. Wo bleibst du denn?“
- Heizölferrrari Mercedes-Diesel-Pkw
„Jochen hat seine ganze Asche in nen neuen Heizölferrari gepumt."
- hinnemachen sich beeilen
„Mach hinne, du alter Drömlfutt!“
- Hömma! Hör mal!; Interjektion; als Gesprächsanfang oder Betonung von Wichtigkeit
- [ˈhœmmɐ]
„Hömma! Der Achim is aber ne treulose Tomate, wa?“ oder „Hömma, Jäuster, getz is aber gleich Panhas am Schwenkmast.“
„Hör mal! Der Achim ist aber ganz schön unzuverlässig, nicht wahr?“ oder „Vorsicht, Junge, du bringst das Fass zum überlaufen!“
- Hümmeken kleines Messer, ohne Zahnung; oft auch: Hümmelchen
- [ˈhʏmɛkən]
„Jochen, mit dat Hümmeken krisse den Rettich nich klein.“
„Jochen, mit dem kleinen Messer kannst du den Rettich nicht kleinhacken.“
- i
- im Dreieck springen von einer Situation völlig überrascht oder auch überfordert werden
„Kerr, ich spring gleich im Dreieck!“
- inne Uhr defekt, kaputt, entzwei
„Ich glaube, die Lichtmaschine is inne Uhr, die hatn Geist aufgegeben."
- ipsig klein, witzig, süß
„Das Baby von de Hanne is echt ipsig!“
- j
- Ja, bin ich denn der Leo? Ausruf, dem ein Wunsch empört abgelehnt wird
„Ja, bin denn der Leo oder was?"
- k
- Kalberkopp Quatschkopf oder Person, die nichts ernst nimmt
„Matthes, der Kalberkopp hat nur Humbug im Sinn.“
- kerr Allerweltswort, das Erstaunen und Überraschung ausdrückt
„Kerr, hat der sich gestern Abend einen hinter Binde gegossen!“
- Kinkerlitzchen scheinbar unwichtige Angelegenheiten, welche von den wichtigen Sachen ablenken
„Gezz mach endlich mal Ernst und gib die ganzen Kinkerlitzchen, die du so im Kopp has, dran."
- klamüsern an einer Sache herumbasteln
- [klaˈmyːzɐn]
„Der is noch immer am Rumklamüsern.“
- Knacker negativ und spöttisch für einen älteren Mann/Kerl
„Mit sonem ollen Knacker willste in Urlaub fahren?"
- Knapp Kante eines Brotes
- [knap]
„Und am Schluss hat er auch noch dat Knapp verdrückt.“
- knolli-bolli derb, rustikal
„Ich hab Schmacht auf was richtiges knolli-bolli."
- Knutterkopp jemand, der sich unzufrieden gibt
„Zieh nich sone Fleppe, alter Knutterkopp!"
- Krakusen abwertend für in unordentlichen Verhältnissen lebende Menschen
„In die Pinte kannste nich mehr gehen; is ne richtige Krakusenkneipe geworden!"
- Krawenzmann riesenhafter Gegenstand
„Als ich gestern nach Hause fuhr, lag son Krawenzmann vom Baum aufe Straße!“
- kringeln heftig lachen
„Ich könnte mich kringeln, wenn du den ollen Fussel anhast."
- l
- Lorenz, der Sonne
- [ˈlɔʁɛnts]
„Holla! Wat is der Lorenz heute am Knallen dran.“
„Ui, die Sonneneinstrahlung ist aber stark heute.“
- m
- Mafiatorte Pizza
- [ˈmafi̯aˈtɔʁtə]
„Peter und Hennes ham gestern noch drei Mafiatorten zusammen verdrückt.“
- Maloche, die Arbeit; etwas, das anstrengt
- [maˈloːxə]
„Wenn ich vonne Maloche komm, is bei mir Schicht im Schacht.“
„Wenn ich von der Arbeit komme, tue ich mir die Ruhe an und mache nichts mehr.“
- Mauken Füße
„Tu endlich deine Mauken vom Couchtisch!“
- meschugge umgangssprachlich für verrückt
- [meˈʃʊɡə]
„Du bis doch völlig meschugge Freundchen.“
- miefen ausdünsten, schlecht riechen, stinken
- [ˈmiːfn̩]
„Deine Mauken miefen, aber volle Lotte!“
- Miesepriem Person, die immer ein trauriges Gesicht
„Mit sonem Miesepriem wie Kalla kannste nich in Urlaub fahren.“
- n
- nen Knubbel annen Kopp labern durch sein ständiges Geschwätz anderen auf die Nerven gehen
„Du laberst mir mal widda nen Knubbel annen Kopp!"
- nen Kopp haben wie n Taubenschlag Kopfschmerzen oder einen Brummschädel haben
„Ich hab nen Kopp wie n Taubenschlag von gestern."
- nicht alle aufer Latte haben nicht alle Sinne beieinander haben
„Du haste ja nicht mehr alle aufer Latte!"
- Niggel sehr kritischer Mensch
„Engelbert ist ein Niggel hoch drei!“
- o
- Olle abwertend für Frau, Ehefrau
- [ˈɔlə]
„So, gezz gehen wir zum Kegeln, die Olle kann dich ja um elfe mim Auto abholen.“
- p
- Pannekauken Pfannekuchen
„Heut gibt es Pannekauken!“
- picheln trinken, sich betrinken, einen trinken; in Verbindung mit Alkohol verwendet
- [ˈpɪçɛln]
„Dem Achim und ich sind heute am picheln. Kommse?“
„Der Achim und ich gehen heute einen trinken. Kommst du auch?“
- Pinneken, das Pinnchen (kleines Schnapsglas), Stock
- [ˈpɪnəkən]
„So, Kollege, kannste ma die Luft aus mein Pinneken lassen?“
„Kannst du mir noch einmal bitte etwas in mein Pinnchen einschenken?“
- r
- Rabatz Ausdruck für Krach oder Lärm
- [ʁaˈbat͡s]
Mahn, mach ma hier nich soon Rabatz!
- rantern Zustand, wenn Kinder eigentlich schlafen sollten, aber dennoch noch wach sind
„Die Blagen rantern immer noch rum da oben."
- ratzeputz radikal, ausnahmslos, vollständig
- [ˈʁat͡səˈpʊt͡s]
„Hat der Kerl den ganzen Kuchen ratzeputz aufgefuttert?“
- Rotzbremse Schnurrbart, Schnäuzer
„Werner hat sich ne Rotzbremse wachsen lassen."
- s
- (sich) beömmeln sich über eine Angelegenheit amüsieren
- [bəˈʔœml̩n]
„Über euern Menne könnt ich mich immer wieder beömmeln.“
- Schmacht Hunger, Kohldampf
- [ʃmaxt]
„Ich hab nen riesen Schmacht auf Pommes!“
- Schmackes Elan, Schwung, volle Kraft
„Der hat die Pille mit Schmackes ins Tor gekickt."
- schnäbeln küssen
„Hans und seine Olle schnäbeln den ganzen Tag rum."
- Schnöggel Feinschmecker
„Hier wird gegessen, wat aufn Tisch kommt, du Schnöggel!"
- seinen Hamster bohnern sehen Ausdruck der Überraschung mit meist unerfreulichem Anlass
„Ich glaub ich seh meinen Hamster bohnern!"
- Spargeltarzan schmächtige, männliche Person
- [ˈʃpaʁɡl̩ˌtaʁt͡saːn]
„Vor zwei Jahren hatte der noch sone Plautze und heute is er n Spargeltarzan.“
- Spökes Mehrzahl Scherze, Unsinn
„Unsa Kuuaza is nuua am Spökes machn.“
- Strunzlappen Einstecktuch, Ziertaschentuch
„Hast dein Strunzlappen verloren, Rudi!“
- t
- Tacken ein kleines Stückchen; ein bisschen mehr
- [ˈtakn̩]
„Leg mal nen Tacken zu, sonst kommen wa zu spät.“
- Tinnef Zeug/Kram/Unsinn
- [ˈtɪnɛf]
„Ker Gerda, da hasse abbaau nen Tinnef inne Bude.“
- Tö Toilette, WC
„Sagen Sie Frollein, wo is denn hier das Tö?"
- u
- Urviech origineller Mensch; westfälisches Urgestein
„So Urviecher wie Karl, die sterben leider aus!"
- übern Jordan gehen streben; hinüber; kaputt sein
„Werner is gestern übern Jordan gegangen."
- v
- Verdorri! Verdammt! Interjektion; Ausruf mit gewisser Verägerung
- [fɑˈdɔʁɪ]
„Verdorri, Lise! Wo haste den Schlüssel denn gelassen?“
„Verdammt, Lise! Wo ist denn der Schlüssel hin?“
- verschnuckern sein Geld für Süßigkeiten oder Eis ausgeben
„Der hat sein ganzes Taschengeld verschnuckert."
- voranmachen sich beeilen, etwas schneller machen
„So, jetzt mach ma endlich voran, dat wer um fünfe fertig sind!"
- w
- Walachei rückständige, unwegsame Gegend
- [valaˈxaɪ̯]
„Du, wir sind mittem Jeep durche Walachei gefahren, du, die Leute dort machen echt das Licht mittem Hammer aus!“
- Weiß der Geier! Ausruf, wenn man betonen möchte, dass man etwas nicht weiß
- [vaɪ̯s deːɐ̯ ˈɡaɪ̯ɐ]
„Weiß der Geier, wann die zurückkommen!“
- woll Allerweltswort, dass jeden Satz bekräftigt; sprachliches Erkennungszeichen aller Sauerländer
„Du denkst anne Bockwürstchen, woll!“
- wullacken körperlich schwer arbeiten
- [ˈvʊlakn̩]
„Der wullackt schon den ganzen Tach im Garten rum, und der Lorenz knallt wie bescheuert vom Himmel!“
- z
- Zosse altes (Reit-)Pferd
- [ˈt͡sɔsə]
„Der Zosse, wie der Fuchs dahinten, der zieht doch keinen Hering vom Teller!“